Drei Häuser und ein Kalkofen, die Geschichte von Bayenthal
Im Jahre 1835 wurde dann die Holzschneidemühlen von Boisserée hier ansässig. Mitte der 1840er Jahre kam am Rhein dann noch eine Eisengießerei hinzu. Ausschlaggebend für die bald sehr rapide einsetzende Entwicklung zu einem eigenständigen Vorort vor den Toren der Stadt Köln war die Gründung der „Kölnischen Maschinenbau “ durch Gustav Mevissen und H. M. Goltstein im Jahre 1856. Beschäftigt waren in dieser Fabrik gegen Ende der 1860er Jahre über tausend Arbeiterinnen und Arbeiter. Sie wohnten zum großen Teil in Köln und siedelten sich teilweise aber auch in Fabriknähe an.
Aufgrund der anwachsenden Gemeinde wurde 1863 die von Vincenz Statz entworfene Kirche gebaut, die an der Ecke Goltsteinstraße/Bonifazstraße stand. Sie wurde nach Einweihung der neuen Kirche Sankt Matthias im Jahr 1904 abgerissen
Deutlich lassen sich in Bayenthal zwei Entwicklungsstufen völlig konträrer Richtung unterscheiden. Der an Alteburger- und Goltsteinstraße liegende Geschäftsbereich ist geprägt von den verschiedensten Industriebetrieben, die sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hier ansiedelten. Zugleich die Wohnbebauung für die hier arbeitende Bevölkerung.
Umstrukturierung
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts wurde durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der Bayenthal strukturell mit Marienburg verbindet, die Entwicklung zu einem Industrievorort beendet und die zu einem Wohnvorort begonnen. Es entstanden ins Grüne eingebettete Einfamilienhäuser und ein neuer Ortsmittelpunkt wurde ausgewiesen, der durch die Kirche, das Krankenhaus, das Sankt-Josefs-Haus und die Post gebildet wurde. Durch eine höhere Bauweise und eine entsprechende Platzgestaltung weicht dieser Mittelpunkt deutlich von der Struktur seiner Umgebung ab.
Anfang der 1920er Jahre entstanden britische Besatzungsbauten und am Rheinufer Villen, die in den letzten Jahrzehnten durch Bürogroßbauten ersetzt wurden. In den 1970er Jahren wurde das Firmengelände der einstigen Maschinenfabrik mit dem Allianz-Wohnpark Bayenthal, einem Hochhauskomplex mit 800 Wohnungen überbaut.
Kneipen in Bayenthal
Bayenthal galt in der Vergangenheit als ein sog. „Arbeiterviertel“. So gab es für die Größe des Stadtviertel verhältnismäßig viele Kneipen. Insgesamt waren es 16 an der Zahl, Der Krug, Old Corner oder der Lions Club. Übrig geblieben sind noch die Cramer Schenke, das Gasthaus zur Eule und das Bayenthaler.